Unternehmsbesuche 2025
158 Spielzeugschachtel (14.07.2025)
Die "Spielzeugschachtel" - eine Institution im Wandel der Zeit
Wenn ein Geschäft Jahrzehnte überdauert, Generationen von Kindern begleitet und sich stets den wandelnden Bedürfnissen der Kundschaft angepasst hat, dann ist das mehr als nur Einzelhandel – es ist ein Stück gelebte Stadtgeschichte. Die "Spielzeugschachtel" in Stralsund ist genau das.
Inhaberin seit 2006
Was in den frühen 60er-Jahren als HO-Industriehandel in der Heilgeiststraße begann, entwickelte sich über wechselnde Inhaber und Standorte zu einem modernen Fachgeschäft für Spielwaren, Schulbedarf und kreative Geschenkideen. Seit April 2006 steht Adelheid Block als Inhaberin an der Spitze des traditionsreichen Ladens ("Das kann ich auch") – mit Leidenschaft, Weitblick und einem feinen Gespür für Qualität und Kundenwünsche. Sie selber hat das Spielzeughandwerk von der Pike auf gelernt - das Weihnachtsgeschäft 1978 bescherte ihr den ersten Kontakt zur Welt der Spiele. Damals noch zu Plaho, SPIKA & Co.
„Man hört nie auf zu spielen, weil man alt wird. Man wird alt, weil man aufhört zu spielen.“ – Dieser oft zitierte Satz beschreibt treffend das Herzstück des Geschäfts: die Freude am Spiel in all seinen Formen. Ob klassisches Holzspielzeug, pädagogisch wertvolle Lernspiele, Sammelkarten oder moderne Klemmbausteine verschiedenster Hersteller – die Spielzeugschachtel bietet eine durchdachte Auswahl für Groß und Klein.
"Wir müssen uns jeden Monat neu aufstellen"
Nach mehreren Standortwechseln befindet sich das Geschäft seit September 2023 in der Ost-West-Passage mitten im Herzen der Altstadt – größer, barrierefrei und noch familienfreundlicher. Auch das Sortiment wurde erweitert: Neben Spielwaren bietet das Fachgeschäft nun ein umfangreiches Angebot an Schulmaterialien – von Ranzen über Füller bis hin zu individuell angefertigten Buchumschlägen. Ein Onlineshop ist seit Corona eine weitere Verkaufsplattform.
"Wir müssen uns jeden Monat neu aufstellen", schaut Block auf das sich ständig erweiternde und wechselnde Spielwarensortiment. Neu ist der Paketservice im Haus, sehr familienfreundlich der Kinderbuggy- und Bollerwagen-Service für die Kleinen, wenn Kinderbeine müde sind.
"Es gibt Tage, an denen werden wir völlig überrannt"
Besonders stolz ist das Team auf seine Stammkundschaft, darunter viele Familien, die bereits in zweiter Generation hier einkaufen, sowie auf das exklusive Stralsund-Rügen-Puzzle, das nur hier erhältlich ist.
"Es gibt Tage, an denen werden wir völlig überrannt", ist die Chefin auch heute noch immer wieder überrascht, wie unterschiedlich das Kaufverhalten ist. Zudem seien gerade im Sommer Gäste dabei, die seit vielen Jahren Urlaub an der Küste machen und es dabei "Satz" ist, bei der Spielzeugschachtel vorbeizuschauen.
Die Spiele werden selber getestet
„Spielen ist die höchste Form der Forschung“, sagte einst Albert Einstein. Genau diesen Anspruch verfolgt die Spielzeugschachtel bis heute mit einem qualitativ hochwertigen und durchdachten Sortiment. Dabei werden die Spiele selber ausprobiert, sodass Kunden immer eine fundierte Beratung bekommen.
Engagement über das Tagesgeschäft hinaus ist für Inhaberin Block selbstverständlich. So unterstützt die Spielzeugschachtel seit vielen Jahren Projekte wie „Weihnachten im Schuhkarton“, den Tschernobyl-Hilfeverein oder lokale Hospizarbeit.
2026: 20 Jahre "Spielzeugschachtel"
Im kommenden Jahr steht ein besonderes Jubiläum an: 20 Jahre "Spielzeugschachtel" unter der Leitung von Adelheid Block – gemeinsam mit ihrer langjährigen Mitarbeiterin Antje Grabe, die seit 19 Jahren Teil des Teams ist.
Vorher jedoch ist zu den WALLENSTEINTAGEN ein kleines Fest auf dem Hof in Kooperation mit dem gegenüberliegenden Café geplant, dazu im Dezember ein Flohmarkt.
Das Resümee des Oberbürgermeisters nach seinem Unternehmensbesuch: "Für unsere Hansestadt ist die 'Spielzeugschachtel' mehr als ein Geschäft. Sie ist ein Gefühl - ein Ort zum Entdecken, Erinnern und Jungsein. Möge sie auch in den nächsten 20 Jahren zum festen Inventar der Altstadt gehören."
157 Fahrgastschifffahrt Poschke (29.04.2025)
Grüner "Stromer" gleitet lautlos über den Strelasund
Fast lautlos gleitet es mit etwa sieben Knoten* über das ruhige Wasser des Strelasunds – das neue, umweltfreundliche Ausflugsschiff der Darsser Reederei Poschke: der „Stromer“. Davon konnte sich Oberbürgermeister Alexander Badrow während seines jüngsten Unternehmensbesuches überzeugen.
Schon der grüne Anstrich zeigt, worum es geht – das Schiff fährt komplett CO₂-neutral. „Immer mehr Leute sagen einfach: Wir wollen mit dem grünen Ding da fahren“, sagt Geschäftsführer Tassilo Schäfer schmunzelnd. „Und Stralsund ist ideal für solche Fahrten – mit Werft, den beiden Brücken und der Insel Dänholm.“
Gebaut wurde das Schiff 1998. Damals fuhr es noch als Fähre auf der Warnow in Rostock. Heute ist vom ursprünglichen Schiff kaum noch etwas übrig. „Wir haben den Dieselantrieb komplett ausgebaut und auf Elektro umgestellt“, so Schäfer. Die neuen Batterien waren so groß, dass das ganze Schiff erweitert werden musste. Übrig blieb nur etwa ein Zehntel des alten Schiffs – „praktisch nur die Papiere sind noch alt“, sagt Schäfer.
Der Umbau fand auf der Lux Werft in Mondorf (NRW) statt und kostete rund zwei Millionen Euro. Die Überfahrt von dort nach Stralsund – etwa 650 Kilometer Wasserweg – war gleich die erste große Herausforderung. Denn unterwegs gab es nur wenige Lademöglichkeiten. In Stralsund hingegen ist die Versorgung mit Landstrom gesichert.
Der neue Elektromotor hat etwa 100 kWh und wird von 45 großen Batterien* betrieben – jede wiegt rund 100 Kilogramm. Das Schiff hat Platz für bis zu 100 Passagiere und ist seit Frühjahr 2024 im Einsatz. Neben Hafenrundfahrten bietet es auch Seebestattungen, Touren zu den Kranichen oder nach Hiddensee sowie Charterfahrten an. Je nach Wetter kann es bis zu 14 Stunden ohne Nachladen unterwegs sein.
Statt rund 25 Liter Diesel pro Stunde zu verbrauchen, fährt der „Stromer“ ganz ohne Abgase – fast lautlos. Das lauteste sind die Wellen, wenn sie gegen den Schiffsrumpf schlagen. Ölwechsel, Dieselfilter, Abgasanlage und viel Wartung sind nicht nötig. "Das spart Kosten und schont die Umwelt.", so Schäfer.
Oberbürgermeister Alexander Badrow ist begeistert: „Schiffe, wie der 'Stromer' passen wunderbar zu unserer Hansestadt: auf Tradition aufgebaut und die Zukunft im Blick. Ein toller Abnehmer für unseren Landstrom und ein Hingucker an unserer Kaikante. Ich gratuliere der Reederei zu ihrer nachhaltigen Investition. Und wünsche sowohl den Passagieren als auch der Crew allzeit gute Fahrt."
Zum Abschluss weist Schäfer auf ein besonderes Angebot für 2025 hin: „Stralsunderinnen und Stralsunder zahlen für die einstündige Hafenrundfahrt nur die Hälfte – einfach den Ausweis mitbringen.“
*Sieben Knoten = ca. 13 Kilometer pro Stunde
*45 Batterien auf dem Schiff entsprechen ca. 1.000 herkömmlichen Autobatterien