Meldung vom 07.01.2021

Zoo Stralsund: Das war ein tierisches Jahr 2020

Was für ein Jahr! War Corona anfänglich doch noch so fern, kommt es auf einmal auch in Stralsund zu einer corona-bedingten Schließung von Geschäften und Unternehmen, die schlussendlich auch den Zoo trifft.

Lang geplante Veranstaltungen werden abgesagt, die Belegschaft wird in Schichten aufgeteilt, ein Mund-Nasen-Schutz in Innenräumen ist Verpflichtung. Zum zweiten Mal in der Geschichte des Stralsunder Zoos ist es Besuchern nicht möglich, über mehrere Wochen, am Leben der Tiere teilzuhaben. Jedoch blickt der Zoo trotz den vorgegebenen Maßnahmen und den Schließungen auf ein dennoch erfolgreiches Jahr mit vielen Highlights zurück.

Tier-Inventur im Zoo
Traditioneller Weise wird im Zoo Stralsund die Zeit zwischen Heiligabend und Neujahr genutzt, um den Tierbestand in einer Inventur zu erfassen. Dabei zählt der Zoo über 1.056 Tiere in 174 verschiedenen Arten. Während viele Besucher in Gedanken an einen Zoo an diverse, typische Felltiere denken, sind es in Stralsund vor allem die Vögel, welche mit 113 verschiedenen Arten weit vorne liegen. Dies lässt sich nicht zuletzt auch auf die ursprüngliche Grundidee der Wildtierhaltung in Stralsund zurückführen: die traditionsreiche Stralsunder Schwanenzucht. Jedoch sind auch die Säugetiere mit 40 verschiedenen Arten gut vertreten.

Fünf Polarwölfe geboren
Als großes, wenn nicht sogar als größtes Highlight, verzeichnet der Zoo die Geburt der fünf Polarwolf-Jungtiere im Mai. Nach 13 Jahren Geburtenpause tapsten die graubraunen Welpen gesund und munter durch das Gehege und erfreuten mit ihrer Tollpatschigkeit und ihrer Neugier die stolzen Eltern, Tierpfleger und Besucher. Zum Jahresende gab es bei den Wölfen aber auch eine traurige Nachricht. "Ragnar", der Stammvater des Stralsunder Rudels hatte mit fast 13 Jahren seine natürliche Lebenserwartung erreicht und verendete.
Doch nicht nur die Polarwölfe durften sich in diesem Jahr über Nachwuchs freuen. Wie auch in den letzten Jahren kam es zur erfolgreichen Geburt von zwei Steppenrindern, einem Känguru, einer Victoria- Krontaube und vielen weiteren Zootieren.
Der Zoo Stralsund, welcher sich seit seiner Gründung vor 61 Jahren für die Erhaltung und den Schutz seltener Haustierrassen einsetzt, setzte auch in diesem Jahr mit der Anschaffung von Asinara Zwergeseln aus Italien ein Zeichen für Artenschutz und Rassenvielfalt.

Verlässliches Freizeit- und Bildungsangebot
Besondere wiederkehrende Highlights im Zoo sind die großen Veranstaltungen wie der Landeszootag, das Kinderfest, der Pferdetag, das tierisch gruselige Halloween und viele weitere Festlichkeiten, zu denen Gäste aus ganz Mecklenburg-Vorpommern anreisen. Corona-bedingt mussten in diesem Jahr diverse Veranstaltungen abgesagt werden. Jedoch konnte der Landeszootag durchgeführt werden und wurde mit 2.359 Besuchern zum besucherreichsten Tag im ganzen Zoojahr und somit ein voller Erfolg. Auch das Pferdefest sorgte mit einer großen Anzahl von verschiedensten Pferderassen, Auftritten und einer Menge Sonnenschein für ein großartiges Schauspiel.
In der Zooschule, in welcher Kinder, Schüler und Kleingruppen betreut werden, konnten im Jahr 2020 knapp 1.000 Besucher gezählt werden. Am Sommerferienprogramm nahmen unter Beachtung der Sicherheitsmaßnahmen insgesamt 102 Kinder teil. Auch die Zusammenarbeit mit der Integrierten Gesamtschule in Grünthal wurde im Jahr 2020 erfolgreich weitergeführt. So begannen und vollendeten die 22 Schüler bei wöchentlichen Besuchen diverse Projekte.
„Unsere Tiere, unser Parklandschaft und die vielen Angebote sorgen dafür, dass unser Zoo ein verlässliches Freizeit- und Bildungsangebot für alle Stralsunder und ihre Gäste darstellt,“ so der Zoodirektor Dr. Christoph. „In Zahlen bedeutet es, dass unser Zoo zum zehnten Mal in Folge mit über 140.000 Jahresbesuchern einen sechsstelligen Wert feststellen kann. Für uns ist es Lohn und Aufgabe zugleich, den Zoo für unsere Gäste attraktiv und zeitgemäß weiter zu entwickeln.“

Masterplan für den Zoo
Für die Weiterentwicklung hat die Hansestadt Stralsund einen Masterplanprozess in Gang gesetzt. In Zusammenarbeit mit dem Zoo, Fachleuten aus der Stadtverwaltung, dem Förderverein, einem externen Zooplaner und der Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund wird ein Entwicklungskonzept für die Zukunft erstellt. Wesentliche Bestandteile sind dabei die aktuellen Baustellen im Zoo. Neben diversen Restaurierungen von Wegen, Ställen und Gebäuden wurde die Futterverlagerung deutlich verbessert. Seit Herbst 2020 sorgt ein neues Kühllager für stets frisches Futter bei Löwe und Co. Besuchern wird der Umbau des Südamerikahauses neue Beobachtungserlebnisse bescheren. Das künftig wieder begehbare Haus verfügt über neu gestaltete Räume mit einer Forscherstation, diverse neue Aquarien und ein natürliches pflanzliches Ambiente. Ein Heizcontainer mit einer Scheitholzheizung sorgt von nun an für die Wärmeversorgung der umliegenden Gebäude.

Viele Zoobesucher, rege Zoofreunde und ein engagiertes Mitarbeiterteam sorgten für ein erlebnisintensives, abwechslungs- und erfolgreiches Zoojahr. Der Zoo Stralsund bedankt sich bei jedem Besucher, Spender und jedem Anteilnehmer und hofft auch in den kommenden Jahren auf eine gute Zusammenarbeit und viele glückliche Besucher.