80. Jahrestag Ende des Zweiten Weltkrieges - Gedenkveranstaltung der Hansestadt Stralsund auf dem Zentralfriedhof
Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg, der von Deutschland ausging und unermessliches Leid, millionenfachen Tod und die unwiederbringliche Zerstörung weiter Teile Europas und der Welt brachte. Anlässlich des 80. Jahrestages dieses historischen Ereignisses lud die Hansestadt Stralsund zu einer öffentlichen Gedenkveranstaltung an der Kriegsgräberstätte auf dem Städtischen Zentralfriedhof, vor dem Hochkreuz, ein.
Das Programm der Gedenkveranstaltung wurde von Schülerinnen und Schülern des Hansa-Gymnasiums mitgestaltet, die sich im Rahmen ihres Schulprojekts intensiv mit dem Zweiten Weltkrieg auseinandergesetzt haben.
Musikalische Beiträge der Musikschule Stralsund sowie eine Ansprache der Senatorin und 2. Stellvertreterin des Oberbürgermeisters, Dr. Sonja Gelinek, gaben der Veranstaltung einen würdigen Rahmen.
In Ihrer Rede betonte Sonja Gelinek zurückblickend: "In der Erinnerung an diesen Horror, dieses Grauen, diese Katastrophe wollen und müssen wir es wieder und wieder in aller Deutlichkeit sagen: Den Prolog für dieses dunkle Kapitel haben unsere Vorfahren selbst geschrieben! Das Unheil, das Grauen ging allein von Deutschland aus! Der Krieg kam nicht plötzlich aus heiterem Himmel, er war geplant und gewollt. Er war gemacht. Und er wurde in seiner letzten Phase auch hier bei uns noch unnötig verlängert."
Gelinek sagte weiter: "Der Tag war für viele Menschen nicht sofort gleichbedeutend mit Frieden und schon gar nicht mit Freiheit. Befreiung von was? Von der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Von einem mörderischen deutschen Regime, das die Welt mit Krieg überzogen hatte. Das seine Bürgerinnen und Bürger mit Todesschwadronen und Geheimpolizei verfolgte, folterte, tötete. Das die Menschlichkeit in seinem Kern verraten hat. Der Tag war also in der Tat eine Befreiung – vom Krieg, von der Ideologie des Rassenwahns, von systematischer Verfolgung, Erniedrigung und Vernichtung.
Mit Blick in die Zukunft sagte sie: "Der 8. Mai ist ein Tag der Mahnung – aber auch der Hoffnung. Denn die Geschichte lehrt uns auch: Verantwortung übernehmen ist möglich. Frieden ist möglich. Menschlichkeit ist möglich. Lassen Sie uns gemeinsam dafür einstehen. "
Bereits am Vormittag hatte die Stadt auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof ein stilles Zeichen des Gedenkens gesetzt: Auf jede Grabplatte wurde eine weiße Rose niedergelegt – als Symbol des Erinnerns und der Hoffnung auf dauerhaften Frieden.